Hering 11

Über der Tür sehen Sie ein schönes Medaillon mit dem Spiegelmonogramm Frederiks IV. und der Jahreszahl 1703. Nach Jahren des Niedergangs für die Bewohner von Møn stiftete König Frederik IV. im Jahre 1697 4.000 Reichstaler für die Errichtung einer Navigationsschule. 1703 wurde mit dem Bau begonnen und 1705 war die Schule bezugsfertig. Bedauerlicherweise hielt sich die Begeisterung für die Schule in Grenzen, so dass sie nach 20 Jahren lediglich sechs ausgebildete Steuermänner vorweisen konnte. Die Schule wurde geschlossen und als Zucht- und Manufakturhaus eingerichtet.

Hering 10

Überqueren Sie nun die Rådhusgade und gehen Sie hinauf auf den Teil des Walls, auf dessen linker Seite das ehemalige Pflegeheim Birkelyhjemmet liegt. Hage lautet der Name einer der bedeutendsten Familien von Stege. Er lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen und hat die Stadt an vielen Stellen geprägt. So wurde 1871 das Birkelyhjemmet von A. und V. Hage als Kinderheim erbaut. Nach der Übernahme 1924 durch die Stege Kommune diente es als Pflegeheim. Seit 2001 heißt es „Oasen“ und beherbergt derzeit ein Zentrum für Einsame und psychisch Kranke.

Hering 9

Die Møllebrøndsstræde hieß in früheren Zeiten Nørrestræde. Sie verläuft jedoch genau wie im 17. Jahrhundert, als die Gasse und der Wall den Hopfengarten der Stadt umgaben. Der Garten versorgte die städtischen Brauereien mit Hopfen zum Bierbrauen. Gleich hinter der Hecke auf der rechten Seite der Møllebrønds-stræde führt ein Pfad hinauf auf den Wall. Von hier aus sieht man unten im Stadtgraben eine hohe alte Pumpe, die bis weit ins 20. Jahrhundert sowohl die städtischen Bürger als auch die Bewohner von Stege Mark mit sauberem Quellwasser versorgte.

Hering 8

Gehen Sie nun den „Empiregården“ entlang. Er wurde neben dem Mühlentor als Kaufmannshof in vornehmem klassischem Stil errichtet, mit holländischen Türen und englischen Fenstern und zugehörigen Lagern, einem Laden und sogar einer Schankstube. Seit 1958 beherbergt dieses schöne alte Gebäude das Møns Museum.

Hering 7

Schon im Mittelalter war Dänemark reich an städtischen Bebauungen, von denen mehrere durch Burganlagen mit Gräben, Wällen oder Mauern mit Stadttoren geschützt waren. Doch nur an einem einzigen Ort hat eine solche mittelalterliche Befestigungsanlage in ihrer Gesamtheit überlebt – in Stege mit seiner schönen und gut erhaltenen großen Wallanlage mit dem einzigartigen Stadttor Mølleporten, dem Mühlentor.

Hering 6

Der Garten, der sich vom Søndersti bis zu dem großen, weißen Haus erstreckt, war zu „Lebzeiten“ der Burg deren Obstgarten. Das weiße Haus diente viele Jahre lang als Gerichtskanzlei und wurde später Sitz einer örtlichen Versicherungsgesellschaft.

Hering 5

Die Sct. Knudsstræde, deren Namen sich vom Hl. Knud, dem Schutzheiligen des Handels ableitet, führt direkt in die Einkaufsstraße der Stadt. Bei Grabarbeiten 1968 fand man ein Siegel mit dem Hl. Knud und beschloss daher 1973, die damalige Smedestræde in Sct. Knudsstræde umzubenennen. Der Name Smedestræde leitet sich von einer Schmiede her, die seit 1845 auf der Ostseite der Gasse gelegen hatte, und löste den noch älteren Namen Bagerstræde (Bäckergasse) ab.

Hering 4

Wenn Leute aus westlicher Richtung mit Waren nach Stege wollten, mussten Sie eine Brücke überqueren, um die Burg zu durchqueren, und anschließen eine weitere Brücke, um die Stadt zu betreten. Bevor 1663 die Stellung des Lehnsherren abgeschafft wurde, musste man auch durch den Wirtschaftshof, da die mitgebrachten Waren vom Schlossvogt und seinen Bediensteten begutachtet und geprüft wurden. Sie sollten nämlich zuerst dem König, d. h. dem Hauptmann auf dem Schloss, angeboten werden. Nur das, was dieser nicht kaufen wollte, kam in die Stadt hinein.

Hering 3

Dieses Lagerhaus wurde 1855 vom Kaufmann Anton Wulff errichtet. Der Kaufmannshof reichte damals von der Storegade 18 bis zum Søndersti 2 (Lagerhaus) und ist ein typisches Beispiel für den Ausbau der langen, schmalen Grundstücke, der in nahezu der ganzen Stadt innerhalb der Wallanlage zu finden ist. 1936 wurde das Lagerhaus als eigenständige Immobilie abgeteilt und umfasst heute schöne Wohnungen.

Hering 2

In den Jahren 1976-77 wurde an dieser Stelle eine archäologische Ausgrabung durchgeführt, die Reste einer beträchtlichen Burganlage freilegte. Jacob Sunesøn, der Møn von 1225 bis zu seinem Tod 1246 als persönliches Lehen führte, ließ die einstige als Holz errichtete Burg in eine gemauerte Festung umbauen. Bis 1534 hatte die Burg Stegeborg verschiedene Besitzer und erlebte mehrere Umbauten. So ließ u. a. König Valdemar IV. Atterdag um 1360 die Burg so verstärken, dass ihre Mauern fünf Ellen dick waren und der Torschlüssel fast eine Elle lang!