Hering 20

Rathaus, 1854 erbaut

Dieses stattliche Haus wurde nach einem Entwurf eines der größten dänischen Architekten, M. G. Bindesbøll, als Rathaus der Stadt errichtet.

Das Haus beherbergte viele Jahre lang einen Gerichtssaal und eine Polizeiwache. Heute befindet sich das Gebäude im Besitz der Gesellschaft Liselund Fontænen, die es in den Originalfarben instand gesetzt und als Geschäftshotel eingerichtet hat.

Im Mittelalter hatte Stege ein anderes Rathaus, das frei auf dem Marktplatz stand. Es wurde in 1659 von den Schweden niedergebrannt wurde, wodurch die meisten Dokumente der Stadt verlorengingen. Gerettet werden konnte jedoch das Buch Steges Bys Bog, in dem es hieß: „Es wird kundgegeben, dass im Jahre des Herrn 1418 an Sankt Georg, dem Tag des berühmten Märtyrers (23. April), dieses Buch angelegt wurde. Johannes Verkentin, der zu jener Zeit Bürgermeister war, tat dies mit Zustimmung aller Ratsleute und Bewohner, die es in Stege gab. Betet für sie!“

Das mittelalterliche Rathaus aus dem 15. Jahrhundert war ein stattliches Gebäude, vermutlich mit einem zweistöckigen Hauptgebäude und einer niedrigeren Markthalle dahinter. Der Speckstein des Gebäudes wurde während der Renovierung von Storetorv um das Jahr 2000 freigelegt; sie sind immer noch unter dem aktuellen Quadrat.

Storetorv existiert seit Steges ersten Jahren - konzentriert auf das Gebiet vom Hafen bis zum Storetorv. Damals führte die Dybsbrostræde direkt vom Hafen zum Platz; man konnte das Rathaus und die Marktstände am Ende der Straße sehen, wenn man an der Schiffsbrücke anlegte. Storetorv war schon immer das natürliche Zentrum von Stege – und der Sitz der Macht, ob sie nun in Rathäusern, Kaufmannshöfe oder Banken ihren Ausdruck fand.

Auf dem Schild bei Café Frederik VII können Sie mehr über die Geschichte von Storetorv lesen und sich einen Eindruck davon verschaffen, wie das alte Rathaus ausgesehen haben könnte.

Überqueren Sie die Rådhusgade und folgen Sie der Storegade in Richtung Mühlentor zum Gänsemarkt (Gåsetorvet).

1697, gleich nach dem brutalen Regime des Oberst von Plessen, als die wirtschaftlichen Verhältnisse von Stege von einer vom König ernannten Kommission neu organisiert wurden, gab es nur drei Kaufleute und Händler in der Stadt. 1760 waren es 15, und 1870 hatte das Streben dieser Leute Früchte getragen mit nun 40 Kaufleuten und Händlern. 1950 betrug die Zahl der Gewerbetreibenden 66. In der heutigen Zeit (2018) gibt es – trotz einer landesweit rückläufigen Tendenz in den Kleinstädten – nicht weniger als etwa 70 Geschäfte innerhalb der Wallanlage.

Das Stege bereits 1268 die Stadtrechte erhielt, trug zusammen mit anderen Verordnungen zum Erfolg des Berufsstandes bei. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein stand an jedem Ende der Storegade ein Schlagbaum, und im Zollhäuschen (Accisseboden) am Mühlentor saß ein Mann und kontrollierte alle, die den Schlagbaum passieren und in die Stadt wollten, beispielsweise mit einer Fuhre Stroh für eine Familie, die frisches Lagerstroh oder Einstreu für die Tiere benötigte. War der Bürger, für den das Stroh bestimmt war, ein guter Freund, lag die Versuchung nah eine hausgemachte Wurst oder starken Schnaps im Stroh zu verstecken. Was für ein Pech, wenn der Mann im Zollhäuschen seinen langen Speer in das Stroh hineinstieß und damit eine aufgespießte Wurst zu Tage förderte oder ein Loch in das Schnapsgefäß gestoßen hatte! Dann war in jedem Fall Zoll für die Einfuhr fällig.

Auf dem Weg zum Gänsemarkt kommen Sie an der Metzgerei `Slagter Stig` mit Laden und Restaurant vorbei. Dieses ist keine gewöhnliche Metzgerei, denn hier bekommt man nicht nur die üblichen Sorten, sondern auch exotisches Fleisch wie Wildschwein, Krokodil, Rotwild, Kudu und Känguru. Vor Jahren lag ein

Antiquitätenhandel neben der Metzgerei. Der Innenhof zwischen den beiden Geschäften wurde überdacht, so dass man hier draußen essen konnte und dabei vielleicht Lust bekam, das eine oder andere Stück des Inventars zu kaufen. Das ist auch heute noch möglich, da alle Möbelstücke und Gegenstände mit Preisschildern versehen sind.

Vor Ihnen liegt nun der Gänsemarkt.

54.985088, 12.285916


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